Was ist dieser Stil? Der Japandi-Stil verdankt seinen Namen einer Mischung aus zwei Definitionen: Japan und Scandi. Er ist eine Symbiose und logische Fortsetzung der beiden genannten Trends. Zurückhaltung und das Streben nach Einfachheit kamen aus dem japanischen Stil. Funktionalität und Minimalismus kamen aus dem skandinavischen Stil. Ein weiteres Merkmal von Japandi ist die dem skandinavischen und japanischen Stil innewohnende Tendenz zur Verwendung natürlicher Materialien. Für die europäische und russische Innenarchitektur ist dieser Trend eine logische Weiterentwicklung der Scandi-Philosophie: Das Design wird weniger dekorativ, sondern funktionaler. Die Japandi-Philosophie ist weniger eine optische Erscheinung als vielmehr eine Widerspiegelung des inneren Zustands. Japaner und Skandinavier wissen, wie man Schönheit in der Unvollkommenheit findet (Hygge und Wabi-Sabi haben tatsächlich viel gemeinsam) und neigen zur Ästhetik des Minimalismus. Dies sind die Merkmale, die im umgebenden Raum deutlich werden:
- Liebe zur Einfachheit. Neutrale Wanddekoration, Möbel, Dekor, Textilien – kein einziges Element sticht hervor. Genauso wie Japaner oder Skandinavier es nicht gewohnt sind, aus der Masse hervorzustechen.
- Kein Schnickschnack. Das gilt nicht nur für die Dekoration, sondern auch für die Wahl der Farbgebung und der Möbel: Jedes Element im Japandi-Interieur hat seine eigene Funktion.
- Sauberkeit und Ordnung. Zwei „Bibeln“ der Raumorganisation – „Magic Cleaning“ der Japanerin Marie Kondo und „Swedish Tidying Up“ von Margareta Magnusson. Lohnt es sich, noch mehr zu sagen, wenn man die Vorliebe der Japaner und Skandinavier fürs Entrümpeln und moderaten Konsum kennt?
Basierend auf der Symbiose des skandinavischen und japanischen Charakters können wir die charakteristischen gemeinsamen Merkmale hervorheben: Minimalismus, neutrale Farbpalette, handgemachtes Dekor, Möbel aus natürlichen Materialien, Upcycling, Recycling.
Welches Farbschema dominiert?
Die Hauptfarbe von Scandi ist Weiß, verdünnt mit warmen Farbtönen. Klassisches Japan zeichnet sich durch eine Vorliebe für tiefe, satte, aber kalte Töne aus: Meereswelle, Türkis, Indigo. Ihre Kombination im Japandi-Stil führte zu einer Liebe zu komplexen Farben: gedämpft, schmutzig, aber gemütlich.
Als Grundlage der Palette gelten neutrale Grau-, Beige- und Brauntöne, obwohl in den „Übergangsphasen“ auch Weiß zu finden ist. Zusätzlich werden kalte Blau-, Grün- und Rosatöne verwendet: Dies können farbige Tapeten sein (Scion hat eine ganze Japandi-Kollektion, darunter 32 Druck- und Farboptionen – Beispiele finden Sie auf dem Foto im Abschnitt „Oberflächen“), Vorhänge, Textilien.
Eine wichtige Nuance der Innenarchitektur im Japandi-Stil ist die Schaffung von Kontrasten. Helle Wände + dunkler Boden, dunkle Wände + helle Möbel, heller Hintergrund + schwarze Akzente.
Welche Art der Fertigstellung ist geeignet?
Die Kombination aus Einfachheit und Natürlichkeit zeigt sich auch in der Wahl der Fertigstellungsmaterialien sowie der Art und Weise, wie Wände, Böden und Decken dekoriert werden.
Wände
Die beliebteste Option ist das Streichen. Monochrome Oberflächen sind universell und funktional – deshalb werden vertikale Trennwände meist mit Farbe gestrichen. Einzelne Akzentwände können mit passenden Tapeten, Holzlamellen, Naturstein und Keramikfliesen hervorgehoben werden.
Decke
Klassisch: Reinweiß, Grau, Schwarz. Eine Betondecke verleiht einen industriellen Touch: Sie müssen lediglich die vorhandene Oberfläche entfernen.
Boden
Holz ist eine Win-Win-Option. Natürlich, umweltfreundlich, langlebig, warm. Für Küche oder Bad – praktische Fliesen, vorzugsweise in dunkler Farbe und schlichter Textur.
Welche Möbel sollte man besser wählen?
Möbel im Japandi-Stil – niedrig im japanischen Stil, bequem im skandinavischen Stil. Wählen Sie Stühle, Tische sowie Schränke und Kommoden aus Naturholz: Holztöne von hell bis dunkel.
Weiche Sessel und Sofas werden auch mit Holzeinlagen gewählt: kleine Beine, Armlehnen und andere Beschläge verleihen gewöhnlichen Produkten Wärme. Sofas können mit weichen, bequemen Kissen sogar wie Holzbänke aussehen.
Designerstücke nehmen einen besonderen Platz in den Herzen von Japandi-Fans ein: Bei IKEA finden sich immer mehr ausgefallene Sessel, Stühle, Tische und Regale asiatischer und europäischer Designer. Sie zeichnen sich durch lakonische, glatte Formen, Kombinationen ungewöhnlicher Texturen und minimalistisches Design aus.
Empfehlungen zur Auswahl von Beleuchtung und Dekor
Die dekorativen Elemente im Japandi-Stil sind dieselben wie der Rest der Umgebung: einfach und lakonisch. Es sollten nicht viele sein: Ein großes Gemälde über dem Sofa oder ein Set aus 3 kleinen Gegenständen auf der Kommode reichen aus.
Die Beleuchtung (Pendelleuchten, Kronleuchter) wird je nach Aufgabe ausgewählt: Lampen können minimalistisch sein, um nicht mit der Einrichtung zu kollidieren, oder originelle Designerlampen, die selbst zum Akzent werden.
Die ideale Heimdekoration ist natürlich. Lebende Pflanzen, Keramik- oder Tongeschirr, Holzfiguren.
Welche Textilien werden verwendet?
Die Hygge-Philosophie legt den aktiven Einsatz von Textilien zu Hause nahe und die Verkörperung des Japandi-Stils im Interieur steht dem nicht entgegen.
Vorhänge, Decken, Teppiche und Kissen können in satten, tiefen Tönen gehalten sein und so die japanischen Traditionen würdigen. Wenn Sie sich für Drucke entscheiden, bevorzugen Sie Geometrie oder Abstraktion.
Die zweite Option ist weniger kontrastreich: Unifarbene oder kontrastlose Stoffe in Weiß-, Sand- und Grautönen verleihen jedem Raum Gemütlichkeit.
Wie sieht er im Interieur der Zimmer aus?
Eine Wohnung im Japan+Scandi-Stil zu dekorieren bedeutet, alles Unnötige abzulehnen und die Ästhetik der Einfachheit zu akzeptieren.
Die Küche ist der einzige Raum, in dem offene Lagerräume willkommen sind. Aber in den Regalen sollte schönes Geschirr stehen: Tassen, Teekannen, Mörser, Keramikgefäße zur Aufbewahrung.
Im Wohnzimmer sollten alle Möbel „niedriger“ sein: Ein niedriger Couchtisch legt die Installation eines Sofas mit einer geeigneten niedrigen Sitzfläche nahe. Anstelle von hohen Regalen ist es besser, längliche Unterschränke zu verwenden.
Ein Schlafzimmer im Japandi-Stil erfordert ein niedriges Bett: Die östliche Standardhöhe vom Boden beträgt nur 20–40 cm.
Japandi ist ein Design, das man spüren muss. Es geht vor allem um Komfort, einen neuen Lebensstandard und den Verzicht auf alles Unnötige: Wenn Sie bereit sind, diese Prinzipien in Ihr Leben zu integrieren, sollten Sie sich diesen Stil ansehen.
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